Die Kommunisten werfen den Christen immer vor, diese würden die Menschen auf die Ewigkeit vertrösten: „Wenn du im Himmel bist, erwarten dich goldene Berge.“ Inzwischen gibt es Christen, die sagen: „Der Weg in den Himmel führt über goldene Berge.“ Diese Ausleger geistlichen Lebens bieten uns eine Gnade an, die einem Sommer ohne Winter gleicht, einer Rose ohne jede Dorne, einem Meer ohne Stürme, einer Seligkeit ohne jeden Kampf. Diese Aussage ist völlig unbiblisch.
Am Ende der berühmten Nacht des Ringens in geistlicher Kraft war Jakob zu einem Fürsten Gottes geworden – und hinkte! Samson besaß die gesegnetste aller Gaben, die Menschen bekommen können: „Der Geist Jehovas geriet über ihn“ (Richter 14,6); aber an der Sache war auch noch ein Löwe beteiligt. Unser Herr sagte von sich: „Der Geist des Herrn ruht auf mir.“ Ohne diese Salbung übte Er Seinen Dienst nicht aus, aber als sie da war, kamen auch die vierzig Tage massiver Versuchung. An Pfingsten wurden die Jünger im oberen Saal verwandelt, aber bald danach kam ein Sturm der Verfolgung über sie. Köpfe rollten, aber die Gläubigen gaben nicht nach, sondern glühten: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“
Es ist Zeit, dass „Gebets“-Frühstück mit dem Schlachtfeld zu vertauschen. Feste haben wir lange genug gefeiert; jetzt ist es Zeit, zu fasten und zu kämpfen. Wir haben lange genug in die Hände geklatscht; jetzt brauchen wir die Hände, um fest das Schwert des Geistes zu ergreifen und gegen Fürstentümer und Gewalten zu kämpfen. Unsere Kraft wird sich in den vor uns liegenden Kämpfen erweisen müssen. Der Unterbau der Wahrheit – die Bibel ist das unfehlbare, unzerstörbare Wort Gottes – wird in den Seminaren und Schulen durch den ätzenden Rationalismus des sogenannten „intellektuellen Fortschritts“ weggefressen. Einen solchen Kampf um die Bibel gewinnt man nicht in den Vortragssälen, sondern im Gebetskämmerlein.
An jeder Kanzel sollte dieser Text stehen: „Denn die Nation und das Königreich, welche dir nicht dienen wollen, werden untergehen, und diese Nationen werden gewisslich vertilgt werden“ (Jesaja 60,12).
Erst nach zehn Plagen entließ der Pharao Israel aus seinem Griff. Ob auch zehn Plagen notwendig sind, um uns aus unserer materialistischen Gleichgültigkeit und unserem geistlichen Schlaf zu reißen? Muss erst Gottes Feuer vom Himmel regnen, um unser verrücktes Jagen in Richtung auf das höllische Feuer zu stoppen?
„Während aber die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut.“ Während wir in der Kirche schlafen, sät der Teufel sein Unkraut, legt seine Fallstricke aus und erdrückt die Menschen mit Sorgen. Heutzutage achten die Leute mehr auf die Politiker als auf die Prediger. Der Materialismus hat uns derart hypnotisiert, dass wir unsere Kalorien häufiger zählen als unsere Segnungen.
Unsere Zeit läuft aus; die Freiheit versiegt; das ungestörte Leben geht zu Ende. Bald wird es keine privaten Kapitalanleger mehr geben. Schon blickt die Regierung verstohlen auf die Banken. Ich kenne die Geschichte eines Millionärs, der, nachdem die Kommunisten in sein Land eingedrungen waren, auf die Zeiten seines materiellen Wohlstands zurückschaute und jeden Tag sagte: „Ach, hätte ich das Geld doch für den Herrn genutzt!“ Werden wir auch so klagen?
Gott hat gesagt, noch einmal werde Er „den Himmel erschüttern und die Erde und das Meer und das Trockene“ (Haggai 2,6). Die Erde ist des Herrn, das sollte kein Mensch und keine Regierung vergessen! Er wird nicht immer rechten, nicht ewig zürnen. Ja, Er liebte Israel, aber Er hat es auch den Midianitern ausgeliefert.
Das Netzt aus Schmutz zieht sich immer enger um die Völker. Der Becher der Sünden füllt sich immer schneller. Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker. Wir kämpfen jetzt gegen die Beherrscher der Finsternis in dieser Welt, und die unfruchtbaren Werke der Finsternis behindern jeden Schritt von uns. Wir Gläubigen sind aus der Dunkelheit herausgerufen worden in Sein herrliches Licht – „Ihr aber, Brüder, seid nicht in Finsternis.“ In Seinem Licht sehen wir das Licht. Wir sehen, was die Welt nicht sehen kann: entweder Segen oder Fluch, das kommende Gericht.
Zwei Weltkriege haben die Welt nicht so erschüttert, wie sie zurzeit erschüttert wird. Wird die Gemeinde weiterschlafen, während die Menschheit auf die Stromschnellen zusteuert? Auch ein langmütiger Gott wird angesichts unserer Übeltaten nicht länger ein Auge zudrücken. Er lässt die Menschen weit gehen, aber dann, wenn sie ihren Sieg verkünden, greift Er ein.
Belsazar hatte alles geschafft. Er hatte den Tempel geschändet, Gott die Stirn geboten und sich selbst zum Gott erhoben. Und als die Party ein blendender Erfolg geworden war, als das Fleisch sich so richtig rühmte und die Leute ihn zum Größten erklärten – gerade da sah er die Schrift an der Wand! Die Leichtfertigkeit verwandelte sich in Angst. Der Wein wurde bitter, die Freude zur Farce, aus dem Lied wurde ein Seufzen. Die Zauberer, die Wahrsager, die Astrologen und weisen Männer konnten die Warnung nicht deuten. Dann trat der Mann Gottes, Daniel, ein. Er lieferte die richtige Auslegung: „Gott hat dein Königtum gezählt und macht ihm ein Ende … du bist auf der Waage gewogen und zu leicht gefunden worden“ (Daniel 5, 26+27).
Fortsetzung folgt!